Cybersecurity mit KI und Machine Learning stärken - Fachartikel in Protector 10/2021
Im Kontext der Industrie 4.0 muss Cybersecurity im Business-Umfeld neu gedacht werden - auch mit KI und Machine Learning. Die vernetzte Industrie bietet Cyberkriminellen neue Angriffsflächen, denn in den zunehmend digitalisierten Produktionsprozessen müssen vernetzte Systeme miteinander sprechen. Genau darin liegt das Problem: Je mehr IT und OT zusammenwachen, desto mehr Schlupflöcher entstehen, durch die schädliche Daten in Unternehmen eindringen oder Informationen unerwünscht nach außen abfließen.
Um die Sicherheit zu erhöhen, braucht es eine ganzheitliche Strategie, die dem Mantra folgt: Vertraue niemanden! In einer idealen Welt sind die Informationstechnologie (IT) und die Operational Technology (OT) physisch streng voneinander getrennt. Doch in der Realität ist die Welt eben nicht ideal. Es findet sich nahezu immer eine Schnittstelle zwischen dem in Büros und Rechenzentren verwendeten Unternehmens LAN und den Prozessnetzwerken der Betriebe - auch wenn sich Unternehmen dessen nicht bewusst sind. Solange Produktionsumgebungen in sich geschlossen und nicht ans Internet angebunden waren, konnten Hacker sie schwerlich knacken. Doch das ändert sich, je smarter die Fabriken werden, beispielsweise damit Hersteller oder externe Dienstleister einen Fernzugriff für die Wartung erhalten. Auch durch die Vernetzung spielt es plötzlich eine Rolle, dass viele industrielle Leit- und Steuerungssysteme veraltet sind und seit Längerem keine Sicherheits-Updates mehr erhalten haben. Denn: Cyberkriminelle haben damit leichtes Spiel.