Seit seiner Jugend ist Christoph Tonnier bei der Freiwilligen Feuerwehr. Der verheiratete Familienvater kennt und schätzt die gute Kameradschaft, das gegenseitige Vertrauen und die große Hilfsbereitschaft. Weil er diese Werte auch bei der telent erlebt, hält der Informatiker dem Unternehmen bereits seit seinem Studium gerne die Treue. Die telent GmbH ist ein Anbieter von Netzwerklösungen und -services mit Fokus auf Kritische Infrastrukturen, Digitalisierung, Automatisierung und Cybersecurity.

Nach seiner Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration in einem anderen Unternehmen entschied sich der gebürtige Waiblinger für ein Informatikstudium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart. Den hierzu benötigten Arbeits- und Studienvertrag erhielt Tonnier von telent. In Backnang fühlte er sich von Anfang an als Teil des Teams: „Was mich damals überrascht hat und was ich noch immer sehr schätze, ist, dass bei der telent keiner den anderen im Stich lässt“, erzählt der 37-jährige. „Man sagt ja ‚Es gibt keine blöden Fragen, nur blöde Antworten‘, aber selbst die gab es hier nicht.“ Mit dem Bachelor-Titel in der Tasche startete Tonnier im Jahr 2012 als Software Systems Engineer und studierte parallel weiter. Ab 2015 arbeitete der frischgebackene Master-Absolvent als Solution Manager und leitet seit 2018 die Abteilung Products & Development.

Die Katze auf dem Baum
Die Abteilung fungiert hauptsächlich als interner Dienstleister und unterstützt andere Fachabteilungen – zum Beispiel durch die Steuerung der geordneten Produkteinführung. Denn als Systemintegrator nutzt die telent Hard- und Software verschiedener Hersteller. Tonnier und sein Team stellen sicher, dass alle Mitarbeiter sich mit diesen Produkten auskennen, oder entsprechende Schulungen und Zertifizierungen erhalten. Gibt es sehr spezielle Anforderungen und keine fertige Herstellerlösung, entwickelt Tonniers Mannschaft auch eigene Softwarelösungen. Das geschieht im Büro, am Computer und im bereichseigenen Labor. Hier bauen die Software-Profis bei Bedarf komplette Anlagen nach, um neue Lösungen zu erproben oder möglichen Fehlfunktionen auf den Grund zu gehen. Gibt es irgendwo ein Softwareproblem, rufen die Kollegen bei Products & Development an – ihrer hauseigenen Software-Feuerwehr.

 

Die meisten Arbeitsaufträge erreichen die Truppe via E-Mail, in dringenden Fällen klingelt das Telefon. Am anderen Ende der Leitung ist dann ein Kollege vom Customer Service; manchmal spricht Tonnier direkt mit dem Kunden. „Da hat man auch mal jemanden am Telefon, der nur ‚hier funktioniert nichts mehr‘ sagt“, erklärt der Abteilungsleiter. „Da muss man erst mal herausfinden was, wie, wo, seit wann und eventuell warum nicht mehr funktioniert – ein bisschen wie bei einem Notruf.“ Meistens ist es aber eher die sprichwörtliche „Katze auf dem Baum“ – ohne Gefahr für Leib und Leben. Es gibt aber auch andere Anrufe.

 

Der Großeinsatz
Es war an einem schönen Sonntag im Mai als Tonniers Telefon zuhause klingelte. Am Apparat war sein Chef; einer seiner Kunden war einem Hackerangriff zum Opfer gefallen. Der Übeltäter? WannaCry, eine Ransomware, die weltweit Softwaresysteme angriff, darunter Einrichtungen der Kritischen Infrastruktur. Das Opfer? Ein bundesweiter Servicedienstleister, dessen Angebot täglich mehrere Millionen Menschen in Anspruch nehmen. Tonnier war damals federführender Solution Manager für das Großprojekt dieses Kunden mit dem Ziel, verschiedene Sicherheitssysteme an den jeweiligen Unternehmensstandorten zu zentralisieren. Das Ergebnis war ein System, das alle Kommunikations-, Notruf- und Überwachungssysteme gebündelt steuerte und die Mitarbeiter im Ernstfall vom ersten Notruf bis zum Eintreffen der Rettungskräfte bei den Hilfsmaßnahmen unterstützte. Dieses System war betroffen und die Notrufversorgung für Millionen von Menschen gestört.
 

In Windeseile trommelten die beiden Männer ihre Kollegen zusammen. Wer erreichbar war, kam. Es musste schnell gehen und vieles war gleichzeitig zu erledigen. Während Tonnier bereits im Büro an der Problemlösung arbeitete, bauten andere Kollegen beim Kunden die Geräte ab und verbrachten diese nach Backnang. Die Softwarespezialisten kannten das System und hatten es bereits bei Planung und Aufbau so angelegt, dass die einzelnen Subsysteme weiterhin auch autark funktionierten. Der Wechsel zurück zum dezentralen Systembetrieb war unkompliziert und die Sicherheit im Unternehmensbetrieb des Kunden wieder gewährleistet – wenn auch mit deutlichen Komforteinbußen. Dank des gut gesichertem Systembackups und vor allem dank des eingespielten telent-Teams war der Schaden nach etwa einer Woche vollständig behoben.
 

Wie wichtig gutes Teamwork im Ernstfall wirklich ist, erklärt Tonnier anhand seiner Feuerwehr-Erfahrung: „Bei jedem Einsatz gibt es zunächst eine Chaosphase. Man muss sich orientieren. Was ist passiert? Und wo ‚brennt‘ es genau? Gleichzeitig muss das Team aber bereits anfangen zu arbeiten, denn die Zeit läuft. Jeder muss wissen, was er tut und sich blind darauf verlassen können, dass die anderen genauso ihre Aufgaben erledigen. Und genau das haben wir hier im Team.“ Diese Zuverlässigkeit, der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung im Team, sieht er als eine der großen Stärken von telent. Deshalb vermittelt er „seinen“ Studenten neben Fachwissen in Sachen Informatik und individueller Unterstützung, vor allem auch die Werte eines echten Feuerwehrmanns; damit das telent-Team auch in Zukunft auf jeden „Brand“ gut vorbereitet ist.