Mit Defense in Depth OT-Netze vor Cyberangriffen schützen, Fachartikel im SPS Magazin 05/2022

Smarte Produktionsmaschinen und intelligente Steuerungen in kritischen Infrastrukturen sind oft schlecht gerüstet gegen Cyberangriffe. Ob Systeme mit veralteter Firmware oder im Internet frei zugängliche Bedienoberflächen - es gibt immer mehr eklatante Schwachstellen, die Cyberkriminelle geschickt ausnutzen. Sind Hacker erst einmal in ein OT-Netz eingedrungen, ist die Gefahr groß, denn noch besitzen die wenigsten Betriebe moderne Sicherheitsarchitekturen wie Defense in Depth. Das wie eine Zwiebel aufgebaute Konzept schützt das Kernnetz mit mehreren spezialisierten Verteidigungsschichten.
Das Risiko ist vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen ohne schlagkräftige IT-Abteilung oft nicht bewusst: Ihre betrieblichen Steuerungssysteme könnten ungesichert mit dem Internet verbunden sein - so wie Hunderte, die "Shodan" bereits gefunden hat. Die IoT-Suchmaschine durchforstet das Netz nach offenen Ports von Geräten, die permanent mit dem Internet verbunden sind, und legt die Ergebnisse in einer Datenbank ab. Darin kann jeder gezielt nach Schlagworten suchen, z. B. nach einem bestimmten SPS-Typ, und erhält zusätzlich Details wie Standort, IP-Adresse, Bestellnummer und Firmware. Diese Informationen nutzen Experten, um die Sicherheit der Netze zu erhöhen, aber eben auch Hacker. In Kombination mit Daten aus der Common Vulnerabilities and Exposure Datenbank (CVE), die häufige Schwachstellen bei Soft- und Hardware auflistet, können Kriminelle Sicherheitslücken gezielt aufspüren, etwa zu einer ungesicherten SPS. Diese lässt sich dann beispielsweise mit einem einfachen DDoS-Angriff in den Stop-Zustand versetzen.
Mit Defense in Depth OT-Netze vor Cyberangriffen schützen
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